Informationsbewusstsein

$ Aspekte des Informationsbewusstseins

Wenn wir in einer Informationsgesellschaft leben, dann brauchen wir ein Informationsbewusstsein. Das ist meine Erkenntnis aus vielen Jahren Beruf und Politik. Nachrichten, Informationen, Sensationen und Wissen sind zur Massenware verkommen und überfluten unser Leben. Längst geht es nur noch um Aufmerksamkeit und nicht mehr um den Gehalt und die Qualität von Informationen. Daher ist es wichtig sich ein Informationsbewusstsein zuzulegen. Diesen Artikel schreibe ich aus meiner Erfahrung heraus. Eine zugrunde liegende Quelle ist mir nicht bekannt. Anregungen habe ich Wikipedia entnommen aus den Bereichen „Information, Bewusstsein und Umweltbewusstsein“. Jedoch haben diese drei Bausteine mich nicht befriedigt und daher habe ich nun einen eigenen Artikel erfasst. Im Rahmen des Informationsbewusstseins ist der Autor und die Entstehung eines Artikels eine grundlegende Information. Ohne dieses Wissen ist ein Artikel oder eine Information wertlos.

Um das Informationsbewusstsein zu beschreiben, möchte ich auf 4 Aspekte, die das Informationsbewusstsein ausmachen, eingehen.

$ Aspekte von Informationsbewusstsein

Da ist zum einen der Aspekt der Fachlichkeit:

Dieser Bereich ist in zwei Unterpunkte gegliedert. Zum einen geht es um den Wahrheitsgehalt von Information (Fakten). Der lässt sich in der Regel einfach überprüfen. Entweder indem man der Quelle vertraut oder aber eigene Ermittlungen anstellt. So kann ich beim Einkaufen darauf vertrauen, dass in einer Schale 500 g. Erdbeeren sind oder ich wiege die Schale nach. Der zweite Aspekt der Fachlichkeit ist komplexer. Ich nenne ihn fundiertes Erfahrungswissen (Leitsätze). Damit meine ich Wissen, dass man erwirbt, um Dinge richtig einzuordnen. So habe ich den Leitsatz, dass Verhalten, das zu Diktatur führen kann – wie das Führerprinzip – grundsätzlich abzulehnen ist. Hier muss ich nicht erst neue Experimente oder Ideen diskutieren. Die Erfahrung aus der Geschichte reicht mir hier aus. Für Leitsätze braucht man Bildung und ein gewisses Abstraktionsvermögen. Leitsätze verleiten einen nicht zu Extrempositionen. (Leitsatz für Leitsätze)

Der nächste Aspekt für ein Informationsbewusstsein ist die Zeit:

Das Wissen vermehrt sich rasend schnell in unserer Zeit. Trotzdem gilt es zu unterscheiden ob Wissen zeitlich stabil ist oder sich verändert. So gilt seit Menschengedenken, dass Bewegung gesund ist. Diese Tatsache wird trotzdem regelmäßig durch neue Studien überprüft und bestätigt. Es sammeln sich also neue Fakten an, ohne, dass es einen Zugewinn an Erkenntnis kommt oder man sein Handeln neu ausrichten muss. Es gibt jedoch Wissen, dass sich mit der Zeit grundlegend wandelt. So war Solarenergie vor 10 Jahren eine der teuersten Energieformen. Heute ist die Solarenergie die billigste Energieform, die die Menschheit je hatte. Ein Zeitraum von 10 Jahren ist viel kürzer als Planungszeiträume für die Energieversorgung. In der Ausgangslage, war aber klar, dass der Preis von Solarenergie niemals stabil war, sondern in einem steten Wandel. Das Wissen war nicht zeitstabil. Zeitlich instabiles Wissen ist immer als Warnsignal zu verstehen und stetig zu überprüfen. Daher ist auch Schulwissen, nach einiger Zeit zu hinterfragen, außer Mathematik, die bleibt bestehen.

Ein weiterer Aspekt für das Informationsbewusstsein ist die Persönlichkeit:

Hier gilt der Grundsatz – ich weiß, dass ich nicht Alles weiß. Mir ist immer bewusst, dass ich nur ein begrenztes Wissen habe. Spätestens bei der Show „Wer wird Millionär“ merke ich, dass man nur ein Teilwissen sein Eigen nennen darf. Der andere Punkt in diesem Feld ist mal wieder komplexer. Es geht darum, was eine Information in einem auslöst. Zur Erläuterung ein persönliches Beispiel. Früher habe ich mich über Verspätungen bei Bus und Bahn gerne aufgeregt. Man hatte eine Ausrede, konnte sich empören und Mitleid ernten, wenn man anderen davon erzählt hat. Das hat an der Verspätung und den Konsequenzen nichts geändert. Ein schlauer Mensch hat mich dann auf eine andere Reaktion aufmerksam gemacht. Wenn Verspätungen zum Leben gehören, dann begrüße diese. Du gewinnst Selbstverantwortung und Gelassenheit, musst dafür aber den Mitleidsgewinn aufgeben. Die meisten Verspätungen machen mir seitdem nichts mehr aus, auch wenn es da noch ein Entwicklungspotential bei mir gibt.

Der letzte Aspekt für das Informationsbewusstsein ist die Gesellschaft:

Ich denke, dass Informationen immer eigenpositiv genutzt werden. Wobei der Wortteil „eigen“ nicht auf das Individuum begrenzt ist, sondern auch eine Gruppe, Firma oder Nation einschließen können. Der Wortteil „positiv“ verrät, dass ich glaube, dass man immer das Eigenwohl im Blick hat. Im Gegensatz zum Antrieb „jemanden zu schaden“. Das Schadenwollen halte ich nicht für eine primäre Antriebskraft. Diese Art von gesellschaftlich wirkender Information wird gerne bei Vorstellungsgesprächen abgefragt. Ein Bewerber, der hier mir ehrenamtlichen Engagement glänzen kann, ist (zurecht?!) im Vorteil. Der weitere Aspekt im gesellschaftlichen Bereich ist die Verfügbarkeit von Information. Damit ist gemeint, dass es immer noch Bereiche gibt, über die keine oder nur sehr wenige Informationen vorhanden sind. So gibt es immer noch Staaten, die versuchen die Informationen zu zensieren. Hier ist China sicherlich ein gutes Beispiel. Auf der anderen Seite ist die Flut an Informationen das Problem. Nur wenige Informationen sind relevant und die muss man für sich herausfiltern. Es gibt viel Information über Reichtum, Unterstützung und Verteilung. Für die Gesellschaft relevant ist jedoch nur die Information, wie sich der Reichtum verteilt. Ergibt sich, dass sich die Schere zwischen arm und reich – in der Summe! –öffnet, dann steuern wir auf Konflikte zu. Die Informationen über Möglichkeiten an Reichtum zu kommen und Hilfsbedürftigkeit zu lindern überfluten aber in meinen Augen oftmals diese Tatsache. Den Nutzen haben davon die Reichen und diejenigen, die sich diesen erhoffen.

Was ist nun das Ziel von Informationsbewusstsein? Für mich ist das Ziel die Reinheit und Qualität der Informationen zu erkennen und zur Grundlage des eigenen Handelns zu machen, um insgesamt einen positiven Beitrag zum Ganzen zu leisten.

Ich hoffe mit diesem Artikel einen Anstoß geben zu können sich in der Welt besser zurecht zu finden und das eigene Verhalten besser steuern zu können. Viel Spaß beim Nachdenken.

 

Hier nochmals die Dimensionen im Überblick:

  • Fachlich
    • Fakten – reines Wissen
    • Leitsätze – fundiertes Erfahrungswissen
  • Zeitlich
    • Wissen veraltet – zeitlich instabil
    • Wissen bleibt dauerhaft – zeitstabil
  • Persönlich
    • Informationen sind begrenzt
    • Reaktionen auf Informationen hinterfragen
  • Gesellschaftlich
    • Informationen werden eigenpositiv genutzt
    • Verfügbarkeit von Informationen

Ziel: Reinheit und Qualität der Informationen zu erkennen und zur Grundlage des eigenen Handelns zu machen, um insgesamt einen positiven Beitrag zum Ganzen zu leisten

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